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Archives March 24, 2023

Brücken in Berlin 

Vom Anhalter Steg bis zur Wilhelm-Spendler-Brücke ist Berlin stolz darauf, eine große Anzahl schöner Brücken zu haben, manche alt, manche neu. Und angesichts der zahlreichen Flüsse, Seen und Wasserwege, die sich in dieser riesigen Stadt verteilen, sollte dies wirklich nicht allzu überraschend sein. Tatsächlich behaupten Berliner gerne, dass sie mehr Brücken als Venedig haben, insgesamt etwa 969. 

In den Jahren unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer wurden rund 190 neue Brücken fertiggestellt und viele der vernachlässigten Brücken inzwischen repariert. Dies war zum Teil notwendig, weil viele Verbindungen zwischen dem Ost- und dem Westgrenzgebiet des Kalten Krieges entweder zerstört oder baufällig waren. Beim Bau vieler dieser neuen Brücken nach der Mauer wurde von Stadtplanern besonderes Design betont, während der Instandhaltung und Renovierung der verbleibenden Brücken höchste Priorität eingeräumt wurde. 

Ob über die Spree, den Landwehrkanal, die Havel oder die Autobahn, diese Brücken sind nicht nur wichtige Meilensteine in der Baugeschichte der deutschen Hauptstadt, sie sind brillante Ingenieurkunst, die schön anzusehen ist. Ich kann natürlich nicht behaupten, sie alle gesehen zu haben, aber hier sind meine persönlichen Top-Ten-Berlin-Bridge-Favoriten. 

Anhalter Steg 

Die 2001 fertiggestellte Fußgängerbrücke überquert den Landwehrkanal und die angrenzenden Straßen Hallesches Ufer und Tempelhofer Ufer in Berlin-Kreuzberg. Als Verbindung zum Berliner Technikmuseum bietet der Anhalter Steg Fußgängern eigentlich zwei Brücken in einer. Die Züge auf dem Fachwerküberbau der U2-Linienbrücke fahren schräg und laut über uns hinweg. Vier Verkehrswege auf drei verschiedenen Ebenen treffen an dieser viel befahrenen Kreuzung zusammen, die auf den ausgebombten Fundamenten der Eisenbahnbrücke errichtet wurde, die einst vom nahe gelegenen Anhalter Bahnhof, der ebenfalls in Trümmern lag, nach Süden führte. 

Bösebrücke 

Die Bösebrücke, die die Berliner Bezirke Wedding und Prenzlauer Berg verband, war während der Zeit des Kalten Krieges als eine der Grenzbrücken zwischen Ost und West berühmt und für Spionagefilmfans des Kalten Krieges leicht erkennbar. 1916 erbaut und fast 140 Meter lang, ist sie Berlins erste Nickelstahlbrücke und wurde auf die Denkmalschutzliste für Stätten von großem historischen Interesse gesetzt. 1989 öffnete die Bösebrücke als erste Grenzöffnung der DDR (kommunistische DDR) Tausende von DDR-Bürgern, die ihren Weg nach West-Berlin forderten. 

Gustav-Heinemann-Brücke 

Die Gustav-Heinemann-Brücke ist eine Fußgängerbrücke, die am Spreebogen in Berlin-Mitte die Spree überquert und 2005 fertiggestellt wurde. Im Herzen des neuen Berlins verbindet sie das Regierungsviertel und den Spreebogenpark mit dem Vorplatz des Berliner Hauptbahnhofs und ist für viele Besucher, die in Berlin ankommen, die erste Brücke, die sie beim Betreten der Stadt überqueren. Es ist mit einem Weg aus Eichenbrettern bedeckt, der seine schwere tragende Stahlkonstruktion darunter verbirgt. Dieses Material wurde ausgewählt, um den Übergang von der offenen Landschaft des Spreebogenparks zum geschäftigen urbanen Gefühl und Stahl des Hauptbahnhofs darzustellen und ihm zu entsprechen. 

Glienicker Brücke 

Die Glienicker Brücke, die die Havel am südwestlichen Rand Berlins überspannt, verbindet Berlin mit Potsdam und ist wahrscheinlich am besten als Ort bekannt, an dem im Kalten Krieg Spione zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten ausgetauscht wurden. Isoliert zwischen dem amerikanischen Sektor West-Berlin und dem sowjetisch besetzten Potsdam gelegen, war dies einer der wenigen Orte, an denen die beiden Länder direkt Geschäfte machen konnten, ohne ihre Verbündeten konsultieren zu müssen. Die jetzige Brücke wurde 1907 errichtet, allerdings waren nach dem Zweiten Weltkrieg umfangreiche Umbauarbeiten notwendig. 

Jungfernbrücke 

Die 1798 von holländischen Handwerkern fertiggestellte Jungfernbrücke ist Berlins älteste noch im Original erhaltene Holzbrücke und diente bis 1919 sogar als Zugbrücke. Sie überspannt den kleineren Seitenarm der Spree auf der Südseite der Spreeinsel. in Berlin-Mitte ist es so etwas wie ein Museumsstück, das auf wundersame Weise die Zeit und die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs überstanden hat. Einige behaupten, dass der Name der Brücke (Maiden oder Virgin Bridge) von einer alten Tradition stammt, die hier angeblich praktiziert wurde. Von einer zukünftigen Braut wurde erwartet, dass sie vor ihrer Hochzeit über die Brücke geht. Wenn die Planken knarren würden, könnte ihre Jungfräulichkeit in Frage gestellt werden. 

Kaisersteg 

Der Kaisersteg überquert die Spree in Treptow-Köpenick zwischen dem Bahnhof Schöneweide und einem ehemaligen Industriegebiet der AEG und ist eine beliebte Fußgänger- und Fahrradbrücke, die heute wieder die Berliner Stadtteile Ober- und Niederschöneweide verbindet. Die ursprüngliche Brücke wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs von der SS zerstört und erst nach der deutschen Wiedervereinigung, über 60 Jahre später, ersetzt. Ganze 32 Meter überragt der beeindruckende A-förmige Pylon des Kaiserstegs das 140 Meter lange Bauwerk, der 5 Meter breite Radweg macht nun Leben und Mobilität für die Anwohner auf beiden Seiten des Flusses viel einfacher. 

Kronprinzenbrücke 

Der Wiederaufbau der Kronprinzenbrücke war die erste Ost-West-Verbindung nach dem Fall der Berliner Mauer und steht stellvertretend für das Zusammenwachsen der Stadt nach dem Ende des Kalten Krieges. Wenn man die Spree zwischen Regierungsviertel und Spreebogenpark in Tiergarten und Berlin-Mitte überquert, wenn man an die frühere Teilung der Stadt denkt, ist die „brückenbildende“ Wirkung der Kronprinzenbrücke nicht zu leugnen. Die vier hohen und zehn niedrigen Beleuchtungsmasten sind wunderschön beleuchtet (trotz einiger Vandalismusprobleme) und sorgen zusammen mit 40 Bodenlampen für die Beleuchtung der vielen Gassen und Gehwege entlang der Spree. 1996 fertiggestellt, wurde es wie das Original zuvor nach dem deutschen Kronprinzen und späteren Kaiser Friedrich III. benannt. 

Moltkebrücke 

Diese markante Rotsandsteinbrücke, fertiggestellt 1891, ist das Gegenstück zur Kronprinzenbrücke, die zwischen dem Regierungsviertel nahe dem Kanzleramt und Berlin-Mitte die Spree überquert, diesmal nur auf der Westseite des Spreebogens. Benannt nach dem preußischen Generalstabschef von 1857 bis 1888, Helmuth von Molkte, wurde diese schöne, niedrig liegende Brücke auch auf die Denkmalschutzliste für Orte von großem historischen Interesse gesetzt. Die Moltkebrücke ist mit Skulpturen einiger der bekanntesten Künstler der Wilhelminen-Ära geschmückt und bietet einen interessanten Kontrast zu ihren modernen Vettern flussaufwärts. 

Monbijoubrücke 

An der Nordspitze von Berlins berühmter Museumsinsel in Berlin-Mitte gelegen, überspannt die Monbijoubrücke beide Arme der Spree. Nach jahrelangen Umbau- und Notbehelfsmaßnahmen wurde 2006 der nördliche Teil dieser Doppelbrücke fertiggestellt. Die ursprüngliche Doppelbrücke wurde 1902 und 1904 errichtet und erhielt ihren Namen von dem damals noch bestehenden Schloss Montbijou in der Nähe. Und der französische Name ist in diesem Fall sicherlich angebracht, denn das Look and Feel an der Nordspitze der Insel hat durchaus einen gewissen Pariser Touch. Diese schöne Sandsteinstruktur ist auch als historisches Denkmal geschützt und dient als beliebte Durchgangsstraße für eines der lebhaftesten Viertel der Stadt (Hackescher Markt und Umgebung). Wenn sie Umzug Berlin wollen, besuchen sie bitte unsere website.